SCLR- Lasertechnik: Oberflächenbehandlung ohne Chemie

Aufgrund ihrer Leichtigkeit und positiven Eigenschaften werden in der Industrie immer mehr Faserverbundwerkstoffe zur Herstellung der Bauteile verwendet. Viele herkömmliche Laser- Verfahren kann man für diese neuen Werkstoffe nicht mehr anwenden, da textile Fasern hitze- und feuchtigkeitsempfindlich reagieren.

Die SLCR Lasertechnik GmbH, Dürren, bietet jetzt eine Oberflächenbehandlung mit speziellen Lasertechniken für ihre Kunden an, die überwiegend aus der Automobil- und der Luftfahrtindustrie stammen.

Das berichtet die Online-Ausgabe von Maschinenmarkt Vogel. Den gesamten Beitrag können Sie hier nachlesen.

Dank gepulster Laserstrahlung ermöglicht der SLCR-Prozess (Selective Laser Coating Removal) die Bearbeitung metallischer oder organischer Stoffe, ohne dabei den Basiswerkstoff zu schädigen. Damit wird eine äußerst präzise und sensible Bearbeitung ermöglicht.

Abwendungsgebiete

• Aktivierung von Kunststoffoberflächen: zur Oberflächenvorbereitung für nachfolgende Schritte wie Lackieren oder Kleben. Das Konditionieren erfolgt zielgerichtet, sauber und schnell.
• Werkzeug- und Formenreinigung: z.B. für Formen, mit denen Teile aus Faserverbundsstoffen hergestellt werden, für Vulkanisationsformen in der Reifenindustrie oder für Formen zur Herstellung von Kunststoffteilen.
Im Vergleich zur konventionellen Reinigung mit aggressiven Chemikalien können die Werkzeuge und Formen beliebig oft gereinigt werden ohne Qualitätsverlust. Teilweise kann die Reinigung sogar am eingebauten Teil vorgenommen werden.
• Einsatz in der Elektronik: Herstellen von Kontaktflächen, Entschlichten von Flachbandkabeln bei zeitgleicher Qualitätsüberwachung und Produktkennzeichnung

Besonders in der Luftfahrtindustrie steht man wegen der Umstellung auf die Kerosin sparenden Faserverbundstoffe bei der Herstellung noch vor vielen Herausforderungen.

Bei der Wartung werden neue Verfahren benötigt. Bis jetzt muss geschädigtes Material durch das sogenannte Schäften manuell abgetragen und durch Reparaturkits ersetzt werden. Das sehr zeitintensive Verfahren bringt keine qualitativ gleichmäßigen Resultate.

Hier setzt die SCLR Lasertechnik an und versucht durch das automatische Abtragen des geschädigten Materials kontrollierbarere und hochwertigere Ergebnisse zu erzielen. Auch wird Arbeitszeit gespart.

Entlackung von Flugzeugoberflächen: Die SCLR- Lasertechnik hat sich gegen die chemischen und mechanischen Prozesse noch nicht großflächig durchgesetzt. Schuld daran ist die immer noch begrenzte Anwendung der Faserverbundstoffe. Denn damit sich die hohe Investition in die Technik lohnt, braucht es eine gewisse Stückzahl. Doch die Hersteller sind optimistisch. Sie sind sich sicher, dass sich dies mit der Auslieferung neuer Flugzeuggenerationen bald ändern wird.

Automobilindustrie:

• Entschlichten von Kühl- und Bremsleitungen (konzentriert auf metallische Werkstoffe)
• Herstellen von Kontaktflächen ohne Oberflächenverschleiß
• Entlacken von Radkalotten: Bisher hauptsächlich zur Reduzierung der Stückkosten

Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit

Durch die saubere Anwendung der SCLR- Lasertechnik können Stillstandszeiten minimiert und Energie gespart werden. Bei der Reinigung von Formen beispielsweise, werden Abkühlen, Demontage, erneutes Spannen und Aufheizen überflüssig.

Die Anwendung von umweltbelastenden Chemikalien kann reduziert werden. Die Grundwerkstoffe werden geschont. Durch schnellere und präzisere Prozesse wird die Wirtschaftlichkeit im Gegensatz zu manuellen Prozessen erhöht.

Zu bedenken ist allerdings: Die Lasertechnik erfordert hohe Investitionen und lohnt sich deshalb erst bei entsprechender Auslastung. (Franziska Merklein)

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