3D-Simulation des RTM-Verfahrens vereinfacht die Herstellung

Vor allem in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Windenergiebranche werden die Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen immer komplexer. Bei der Herstellung im sogenannten Spritzpressverfahren oder auch RTM (Resin Transfer Moulding) werden trockene Fasern in die Form eingelegt und unter Druck mit flüssigem Harz unterströmt.

Bisher wurden umfassende, zeitintensive Testreihen benötigt, um den Herstellungsprozess eines Bauteils zu entwickeln. Deshalb verzichten viele Hersteller auf dieses Verfahren.

Mit dem neuen Softwarepaket PAM-RTM 2010 bleiben diese aufwendigen Versuche laut Entwickler ESI erspart. Das berichtet Maschinenmarkt Vogel auf seiner Composites-Seite.

Mit der 3D- Simulationssoftware wird eine umfangreiche Prozess- und Bauteilsimulation im Bereich Faserverbundwerkstoffe ermöglicht. Dadurch kann eine konstante Qualität auch in engen Zeitfenstern eingehalten werden.

Der Motoren- Hersteller Sneca Propulsion Solide berichtet, die Umstellung auf das RTM-Verfahren habe zu Kosteneinsparungen geführt. Anstoß zu dieser Umstellung gab die neue Software, die das Verfahren für sie erst so wirtschaftlich gemacht habe.

Konkrete Verbesserungen der Software im Vergleich zu Vorgängerversionen sind:
• automatische Kontrolle der Injektionsflussrate um Porositäten zu reduzieren
• bedingtes Öffnen und Schließen von Angüssen
• One-Shot-Simulation mit der sich die Füllzeit frühzeitig abschätzen lässt
• erweiterte Drapierungsfunktion, um die Faserorientierung besser vorhersagen zu können

Laut Softwareentwickler ESI bietet das Programm dem Anwender eine schnellere Lösung zur Prozess- und Qualitätsoptimierung.

Zwei wesentliche Entwicklungen der École Polytechnique Montréal (Technische Hochschule) haben die Funktionalität der Software erhöht:

-ein genetischer Algorithmus, mit der sich die Lage der Einspritzpunkte automatisch bestimmen lässt
-die Simulation zweier verschiedener RTM- Prozesse (CRTM, A-CRTM)

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

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