Leichtbau mit Polymeren braucht riesige Maschinen und winzige Fasern

Jüngstes Beispiel für die rasante Entwicklung in der Leichtbau-Technologie: eine Kooperation von Fraunhofer-Forschern mit Krauss-Maffei.

Der Anspruch an Autos von heute: mehr Komfort und Sicherheit. Der Nachteil: Durch die vielen Extras werden Klein- und andere Wagen immer schwerer, verbrauchen daher mehr Benzin und Strom. Doch Autofahrer wollen sparsame Fahrzeuge, die darum möglichst wenig wiegen sollten. Das Zauberwort heißt Leichtbau und wird ein immer größerer Trend in der Autoindustrie. Das Industrieportal MaschinenMarkt berichtet jetzt über eine erfolgreiche Kooperation, mit der das Thema weiter in Richtung Serienfertigung entwickelt werden könnte.

Die Forscher am Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum (PAZ) in Schkopau bei Leipzig sind Spezialisten im Bereich Leichtbau. Sie setzen auf den Einsatz von speziellen Kunststoff-Verbindungen, den sogenannten Faserverbundwerkstoffen, wie sie auch Lange+Ritter vertreibt. Professor Peter Michel, Leiter der Abteilung Polymeranwendungen, und sein Team arbeiten nach der Devise: leichter Kunststoff statt schwerem Metall. Sie erforschen, wie man Kunststoffmaterialien gestalten und herstellen kann, damit sie den hohen Anforderungen im Auto gewachsen sind. Dabei werden die Verstärkungsfasern so ausgerichtet, dass sie für optimale Steifigkeit und Festigkeit sorgen, dort wo ein Bauteil besonders belastet wird. Immer im Blick: die Kosten. Denn für eine Serienfertigung müssen diese noch deutlich gesenkt werden.

Bisher bestehen knapp 25 Prozent eines Autos aus Kunststoff – ein Wert, den es zu steigern gilt, wenn Autos leichter werden sollen! Neben Forschungskompetenz kommt es dabei auch auf die richtigen Maschinen zur Herstellung der Kunststoffbauteile an. Maschinen wie die von KraussMaffei etwa, einem führenden Anbieter von System- und Verfahrenslösungen.

Für optimale Entwicklungsergebnisse im Leichtbau sind das PAZ und KraussMaffei eine Kooperation eingegangen. Die Spritzgießanlage von Krauss-Maffei verbindet die entwickelten Kunststoffe und verschiedenen Zusatzstoffe und füllt gleichzeitig das Werkzeug. Das spart im Vergleich zu früher einen Arbeitsgang. Außerdem werden die Werkstoffe geschont und behalten ihre hohen mechanischen Fähigkeiten. Gemeinsam entwickeln die Partner hybride Kunststoffbauteile für alle namhaften deutschen Autobauer. Das dürfte nach Ansicht der Beteiligten auch den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.

Quelle: Autos verlieren Pfunde mit faseriger Spezialdiät


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