Von Carbon zu Jute: Naturfaserverstärkte Kunststoffe sind im Kommen


Können harzgetränkte Naturfasern dem teuren Carbon den Rang ablaufen, wenn es um die industrielle Verwendung geht? Die Diskussion um naturfaserverstärkte Kunststoffe ist in vollem Gange.

Den aktuellen Stand hat der Wissenschaftsjournalist Dr. Thomas Isenburg auf Maschinenmarkt Vogel zusammengefasst. Neben den immer noch teuren Carbonfasern haben sich danach glasfaserverstärkte Wertstoffe bereits am Markt etabliert. Jetzt soll ein Klassiker dazu kommen: naturfaserverstärkter Kunststoff, also Pflanzenfasern, die in Kunststoff eingelegt werden. Eine erste Karosserie, die größtenteils aus diesen Fasern bestand, hatte laut Isenburg bereits Henry Ford im Jahr 1941 vorgestellt.

Untersucht werden aktuell Preise und mögliche Anbauflächen für Naturfasern wie Flachs, Hanf, Jute, Kenaf, Sisal, Abaca und Baumwolle. Dazu neue Verfahren für die Verarbeitung sowie neue Technologien und Anwendungen. Isenburg nennt auch Zahlen: 100 Kilotonnen werden im europäischen Automobilbau pro Jahr verbaut. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum kommen 50.000 Tonnen Carbonfasern zum Einsatz.

Spannend ist das Thema auch, weil die Naturfasern als Ersatz dienen könnten, wenn das Öl eines Tages knapp werden sollte. Mehr Informationen dazu finden sich im Beitrag von Thomas Isenburg: Naturfasern drängen aufs Carbon- und Glasfaser-Feld.

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