Leichtbau: Ein Herz aus Plastik

Schon vor 30 Jahren entwickelte der Amerikaner Matthew Holtzberg mit seiner Firma Polimotor und dem amerikanischen Autohersteller Ford einen Motor, der zu 90 Prozent aus Kunststoff bestand. Der Antrieb wog lediglich 70 Kilo und damit halb so viel das bisherige Modell. Allerdings lag der Stückpreis bei 70.000 D-Mark, damit war der Motor zu teuer für eine Serienherstellung.

Das Projekt wurde auf Eis gelegt, wird aber aktuell wieder heftig diskutiert im Rahmen der Diskussion um die Serienfertigung im Leichtbau. Hintergrund: Neue Emissions-Grenzwerte zwingen die Autohersteller zu mehr Gewichtseinsparungen bei Autos.

Das Automagazin „PS“ der „Welt“ berichtet von einer Kooperation der Fraunhofer Projektgruppe Neue Antriebssysteme (NAS) mit dem Kunststoff-Materialhersteller SBHPP. Durch diese Zusammenarbeit erlebt der Plastikmotor seine Wiederauferstehung – und zwar durch ein Herstellungsverfahren, das serientauglich ist. Möglich wird die Serienreife durch eine neu entwickelte Spritzgusstechnik. Die dafür benötigten Werkzeuge besitzen eine viel längere Lebensdauer als Gießformen, die zur Herstellung von Metall-Motoren benötigt werden. Beim neuen Plastikmotor soll sogar das Zylindergehäuse aus Plastik sein. Durch die isolierende Eigenschaft des Plastiks kann zudem Wärme für den Innenraum gewonnen werden, was zu weiteren Spriteinsparungen führt.

Der Plastikmotor hat also durchaus eine Zukunft, auch wenn die Hitze bei der Motorenproduktion keine 100-Prozent-Lösung erlaubt: An einigen Komponenten muss auch künftig Metall verwendet werden.

Via: welt.de


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