Biomimikry (II): Von Spinnen lernen...

Auf dem Composite Material Blog findet sich Neues zum Thema Biomimikry. Verlinkt wird auf einen Artikel in Wired, in dem unter anderem ein Tuch gezeigt wird, das mit der Seide aus den Spinnfäden von über einer Million wilder Spinnen gefertigt wurde.

70 Mitarbeiter, so Wired weiter, hätten vier Jahre lang die Spinnen von Telefonmasten auf Madagaskar eingesammelt. Ein weiteres Dutzend Arbeiter entnahm jedem Tier etwa 24 Meter (!) Faden. Das Tuch ist weltweit einmalig, es wird jetzt im American Museum of Natural History in New York City ausgestellt.

Spinnenseide ist eines der belastbarsten Materialien, das wir kennen. Seine Verarbeitungseigenschaften übertreffen die von Stahl und Aramidfasern, außerdem ist Spinnenseide extrem elastisch. Forschern ist es allerdings bislang nicht gelungen, die Produktionsmethode der Spinnen zu kopieren. Die Tiere nutzen eine flüssige Lösung aus Chemikalien und Feststoffen, aus ihr wird unter extremem Hochdruck die Seide gesponnen.

Ein Flugzeug oder Sportwagen aus Spinnenseide? Noch ist das Zukunftsmusik, aber die Forscher können die von den Spinnen genutzte Flüssigkeit bereits herstellen. Jetzt fehlt nur noch die Verarbeitungsmethode.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Doktorarbeit: Was Faserverbundwerkstoffe aushalten

Kunststoffe im Flugzeugbau: Vor- und Nachteile

Hochdrapierbares Gelege DRAPFIX®: Praxis-Vorführung auf der Composites Europe 2017